PROJEKT 25/05

Der Ambulante Erwachsenen-Hospizdienst Dunkelbunt bildet Ehrenamtliche aus, die Schwerstkranke und Sterbende auf ihrem Weg begleiten. Es geht darum, die Würde des Lebens bis zuletzt zu erhalten und die Angehörigen auf Wunsch bei der Trauerarbeit zu unterstützen.

Mit einem neuen Projekt möchte man nun „Letzte Wünsche“ und Bedürfnisse der Begleiteten erspüren und sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und den Koordinator*innen von Dunkelbunt ermöglichen. „Wir erleben immer wieder, wieviel leichter den Sterbenden wie auch ihren Angehörigen das Herz wird, wenn sie eine letzte gemeinsame Erinnerung schaffen können“, so die Erfahrung des Teams. Manchmal gibt es praktische Hürden – etwa Verwandte aus ganz Deutschland zum Abschiedsfest zusammenzurufen, einem inzwischen auf einen Rollstuhl angewiesenen Kranken einen letzten Ausflug zu ermöglichen oder eine lange verschollene Verwandte aufzuspüren für ein Gespräch, bei dem Frieden geschlossen werden kann. Da helfen die lange Erfahrung und das umfangreiche Netzwerk: Beim Hospizdienst kennt man sich aus mit Pflegedienstleistern, Krankentransporten und den körperlichen Bedürfnissen Schwerkranker und kann gut einschätzen, was möglich ist und wer jeweils geeignete Ansprechpersonen sind.

Die größere Hürde aber liegt meist darin, dass die Sterbenden ihre letzten Wünsche selbst noch gar nicht richtig erfassen können, weil sie zu sehr an ihren bevorstehenden Tod denken müssen und nicht an die letzten Tage bis dahin. Manche Wünsche sind auch unter Gefühlen wie Trauer, Scham oder Wut begraben. Oder sie bleiben unausgesprochen, um Angehörige nicht zu belasten. Es hilft, sich einem unbeteiligten Dritten anzuvertrauen, der dafür ausgebildet ist. Auch den oft von der Situation überforderten Angehörigen spendet der Gedanke daran, dass noch ein Wunsch erfüllt werden konnte, Trost für ihren Abschied und den darauffolgenden Trauerprozess. Das kann noch viele Jahre später bei einer lebendigen Erinnerung an den Verstorbenen helfen.

Weil all dies besondere Aufmerksamkeit verdient und keine Nebentätigkeit der Hospizarbeit sein darf, hat Dunkelbunt das neue Projekt ausgerufen. Dafür sollen nun Ehrenamtliche ausgebildet oder nachgeschult werden. Die beantragte Unterstützung ermöglicht es dem Hospizdienst, bei diesem Pilotprojekt bis zu 42 Wünsche zu erfüllen.