PROJEKT 24/02

Ist ein Elternteil psychisch erkrankt, kann die Seele eines Kindes schnell Kratzer bekommen. Im Projekt „Seelenpflaster“ des Diakonischen Werks Dortmund und Lünen finden betroffene Kinder einen sicheren Ort und Menschen, die für sie da sind. In der Gruppe treffen sie andere Kinder, denen es ähnlich geht. Auch den Familien wird geholfen: Ressourcenorientierte Beratung nimmt ihre Stärken in den Blick, Unterstützung bei der Alltagsbewältigung und gemeinsame Freizeitaktivitäten entlasten und stabilisieren das Familiensystem.

Die Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 15 Jahren lernen hier altersgerecht die Krankheit der Eltern und ihre Auswirkungen auf die Familie besser zu verstehen – aber auch sich selbst Freiräume zu schaffen, sich abzugrenzen und Verantwortung abzugeben. Sie dürfen sich mit eigenen Interessen ausprobieren oder einfach mal die Seele baumeln lassen. Zwei Gruppen treffen sich jeden Donnerstag am Standort Rolandstraße: Bei den Kindern im Grundschulalter geht es auf spielerische Weise um Themen wie die psychische Belastung der Eltern und ihre Auswirkungen auf das Kind, den Umgang mit Gefühlen und herausfordernden Alltagssituationen. Für die Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, spielen Selbstbild, Stigmatisierung, Umgang mit den eigenen Gefühlen, die Belastung der Eltern oder schwierige Situationen in Schule und Freundeskreis eine Rolle. 2022 haben insgesamt 36 Kinder von sechs bis 16 Jahren an den Gruppen teilgenommen.

Viele der Familien sind aufgrund der anhaltenden psychischen Belastung oder Erkrankung eines Elternteils nicht nur im Alltag beeinträchtigt, sondern verfügen auch über wenig finanzielle Mittel. Deshalb gehören zum Programm für die Familien auch gemeinsame Unternehmungen wie Klettern, Kanu fahren, Besuche in Freizeitparks und im Escape Room – Erlebnisse, zu denen Kinder aus belasteten Familien keinen selbstverständlichen Zugang haben.

Im Januar 2023 hat eine weitere Anlaufstelle von „Seelenpflaster“ in Dortmund-Hörde eröffnet, wo wöchentliche Gruppen für Kinder und Jugendliche stattfinden sollen. Um geplante Freizeitaktivitäten an beiden Standorten zu finanzieren, werden 9.500 Euro benötigt. Wir bitten um Ihre Unterstützung.